
Winterschutz im Kleingarten


Foto: A. Vietmeier
Rechtzeitig vor den ersten stärkeren Frösten sollte bei empfindlichen Pflanzen im Garten, die den Winter über draußen bleiben, an einen ausreichenden Winterschutz gedacht werden. Besonders empfindlich für extreme Kälte sind vor allem mediterrane Pflanzen, wie z. B. diverse Kräuter wie Rosmarin, Lavendel oder Salbei, aber auch immergrüne Gehölze wie Mittelmeer-Schneeball, Kriechspindel, Glanzmispel, Kamelie oder Aukube. Selbst für Kirschlorbeer und Rosen ist ein ausreichender Winterschutz in manchen Fällen sinnvoll.
Schäden an den Pflanzen entstehen nicht nur durch die Frosteinwirkung direkt, sondern auch dadurch, dass die immergrünen Pflanzen bei Frost nicht mehr genügend Wasser aus dem gefrorenen Boden aufnehmen können und dann regelrecht vertrocknen (Frosttrocknis): Denn immergrüne Pflanzen verdunsten auch im Winter Wasser über ihre Blätter und Nadeln. Zudem wird die Gefahr der Austrocknung durch starke Winde noch zusätzlich verstärkt.
Es ist daher ratsam, empfindliche Gehölze sowie mediterrane Pflanzen im Winter bei strengem Frost durch Fichtenreisig, Schilfrohr- oder Kokosmatten, Schattenleinen, Jutesäcke oder Schutzvlies vor extremer Kälte, Wind und auch vor direkter Mittagssonne zu schützen. Vor allem für Neupflanzungen ist dies wichtig, da diese noch keine ausreichende Standfestigkeit aufweisen und daher besonders gefährdet sind. Besonderen Schutz benötigen zudem auch Pflanzen in Kübeln und Pflanztrögen.
Soweit möglich, sollten diese Pflanzen an einen windgeschützten Platz umgesetzt, „auf Füße gestellt“ und eventuell auch mit einem geeigneten Schutzmaterial ummantelt werden.
An frostfreien Tagen im Winter ist es darüber hinaus sinnvoll, immergrüne Gehölze bei Bedarf noch einmal ausgiebig zu wässern. Eine Bedeckung des Bodens mit Laub, Kompost oder Reisig kann zusätzlich helfen, ein stärkeres Austrocknen beziehungsweise Einfrieren des Bodens zu verhindern.
gez. Andreas Vietmeier, Landwirtschaftskammer NRW
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