Abio­ti­sche Schä­den an Tomaten

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Abio­ti­sche Schä­den an Tomaten

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Pflan­zen­schutz-Spe­zial Haus- und Klein­gar­ten
Der Direk­tor der Land­wirt­schafts­kam­mer NRW als Lan­des­be­auf­trag­ter
Nr. 13 vom 21.08.2017

Zeit­wei­lige sehr feucht-kühle Wit­te­rung kann bei Toma­ten ver­mehrt zu
unter­schied­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen an den Früch­ten füh­ren. Die Schä­den wer­den in der Regel aber nicht durch eine Pflan­zen­krank­heit oder einen Schäd­ling ver­ur­sacht, son­dern sind auf abio­ti­sche Ein­flüsse zurück­zu­füh­ren. Am häu­figs­ten tre­ten Schä­den durch auf­ge­platzte oder von der Blü­ten­end­fäule beein­träch­tigte Früchte auf. Zum Teil kann an den Toma­ten­früch­ten aber auch das Auf­tre­ten von Gelb- oder Grün­kra­gen sowie von soge­nann­ten Gold­pünkt­chen beob­ach­tet werden.

Das ring­för­mige Auf­plat­zen der Toma­ten­früchte tritt vor allem auf, wenn die Trieb­spitze ent­fernt wird oder wenn bei sehr wech­sel­haf­tem Wet­ter auf sehr heiße Tage eine reg­ne­ri­sche Wet­ter­pe­ri­ode folgt.

Die Toma­ten­pflan­zen sind dann auf­grund der zunächst hei­ßen Wet­ter­phase auf eine hohe Was­ser­auf­nahme ein­ge­stellt, die bei einem nach­fol­gend drü­ben Wet­ter dann aber zu einem Über­druck in den Früch­ten führt. Die Folge davon ist, dass die Früchte aufplatzen. 

Ringförmig aufgeplatzte Tomate

Um dies zu ver­hin­dern, sollte man das Gie­ßen der Pflan­zen bei wech­sel­haf­tem Wet­ter etwas ein­schrän­ken. An eini­gen Toma­ten kann man beob­ach­ten, dass sich die Früchte nicht kom­plett ausfärbten.

Gelbkragen an Tomate

Diese Erschei­nung wird als Gelb- oder Grün­kra­gen bezeich­net. Sie wird vor allem durch eine zu starke Son­nen­ein­strah­lung aus­ge­löst. Wei­tere Stress­fak­to­ren, wie z. B. spo­ra­disch auf­tre­tende Hit­ze­pe­ri­oden oder eine nicht opti­male Nähr­stoff­ver­sor­gung, kön­nen die Erschei­nung ver­stär­ken. Ein Schat­tie­ren der Toma­ten kann Abhilfe schaf­fen. Eine sor­ten­be­dingte unter­schied­li­che Anfäl­lig­keit ist vorhanden.

Bei der Blü­ten­end­fäule ent­ste­hen im unte­ren Teil der Früchte grau­braune bis braun­schwarze Ver­fär­bun­gen, die leicht ein­ge­sun­ken und teil­weise ver­här­tet sind. Die Ursa­che für das Auf­tre­ten der Blü­ten­end­fäule ist ein Man­gel an dem Pflan­zen­nähr­stoff Kal­zium. Kal­zi­um­man­gel kann z. B. vor­kom­men, wenn der Boden einen zu nied­ri­gen pH-Wert aufweist. 

Blütenfäule an Tomate

Aber auch ein zu hoher Gehalt an bestimm­ten ande­ren Nähr­sal­zen (Kat­io­nen) im Boden, wie etwa Ammo­nium, Kalium, Magne­sium und Natrium, die die Auf­nahme von Kal­zium behin­dern, kann das Auf­tre­ten der Blü­ten­end­fäule auslösen. 

Ein wei­te­rer Grund kann ein stän­dig zu tro­cke­ner Boden sein. Die Blü­ten­end­fäule tritt daher im Gewächs­haus auch eher auf als im Freiland.

Goldpünktchen an Tomate

Von Gold­pünkt­chen an den Toma­ten­früch­ten spricht man, wenn in der Frucht­schale viele win­zig kleine gold-gelbe Fle­cken sicht­bar wer­den. Sie ent­ste­hen nicht durch einen Man­gel an Kal­zium, son­dern wenn zu viele Kal­zi­um­kris­talle in der Frucht­schale ein­ge­la­gert wer­den. Aus­lö­ser für das Auf­tre­ten von Gold­pünkt­chen kön­nen ein sehr hoher Wur­zel­druck, ein fal­sches Kalium-Kal­zium-Ver­hält­nis im Boden oder ungüns­tige Luft­feuch­te­ver­hält­nisse sein.

gez. Andreas Vietmeier

Fotos: P. Gar­cia, A. Vietmeier

Down­load: K17-13.pdf

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