Fichtengallenläuse
Pflanzenschutz-Spezial Haus- und Kleingarten
Der Direktor der Landwirtschaftskammer NRW
als Landesbeauftragter Nr. 2 vom 28.02.2017
An Zweigen von Fichten fallen gelegentlich gallenartige Missbildungen auf, die zapfen ähnlich, ananasartig oder erdbeerförmig aussehen und grün, gelblich oder teilweise auch leicht violett gefärbt sind. Später trocknen die gallenartigen Gebilde ein, verholzen nachfolgend und verfärben sich dann bräunlich. Die Gallen treten entweder an der Triebspitze der Fichtenzweige oder an der Triebbasis auf. Sie kommen besonders oft an der Rotfichte vor, sind gelegentlich aber auch an anderen Fichten-Arten anzutreffen.
Die großen „ananasartigen“ Gallen sind die Folge eines Befalls mit der Grünen oder der Gelben Fichtengallenlaus. Die Grüne Fichtengallenlaus (Sacchiphantes viridis) benötigt für ihre Entwicklung einen Zwischenwirt, die Europäische Lärche, an der sie überwintert. Die Gelbe Fichtengallenlaus (Sacchiphantes abietis) lebt hingegen ausschließlich auf Fichten.
Fotos: A. Vietmeier
Kleinere Gallen werden durch die Rote (Kleine) Fichtengallenlaus (Adelges laricis) verursacht, die ebenfalls einen Wirtswechsel mit der Europäischen Lärche vollzieht.
Missbildungen durch Fichtengallenlaus-Befall sind zwar sehr auffällig, schädigen die Nadelgehölze in ihrer weiteren Entwicklung aber kaum. Eine Bekämpfung der Fichtengallenläuse ist daher im Grunde nicht erforderlich. Will man dennoch etwas gegen den Befall unternehmen, reicht es zur Bekämpfung aus, die befallenen Triebe und Zweige zurückzuschneiden oder vorhandene Gallen heraus zu pflücken. Der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels zur Bekämpfung des Befalls sollte im Garten hingegen besser unterbleiben.
gez. Andreas Vietmeier
Pflanzenschutzdienst im Haus- und Kleingarten, Landwirtschaftskammer NRW
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